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Motorboot - Motorschiff

„Ein Motorschiff kann ein Motorboot transportieren, aber ein Motorboot niemals ein Motorschiff.“ Aus dieser Aussage geht klar hervor, ein Motorschiff ist grösser als ein Motorboot.

Früher galten klare Definitionen was nun ein schon ein Motorschiff ist und was noch ein Motorboot:
• Grösse: ab 50 m war es ein Motorschiff, darunter ein Motorboot
• Personenzahl: dazu gab es verschiedenste Definitionen
• Anzahl geschlossene Räume / Schottwände
• Crew: Berufsbesatzung verso Freizeitschifffahrt
• usw.

Heute sind die Bezeichnungen fliessender. Es gibt ein paar feste Begriffe:
• Schifffahrtsamt
• Schiffsführer
• Schifffahrtsstrassen
• Unterwasserschiff
aber
• Unterseeboot (kurz U-Boot)
• Ruderboot
• Schnellboot
• Schlauchboot

Bei den Seglern ist es einfacher:
• Jollen bezeichnet man als Segelboote
• Jachten bezeichnet man als Segelschiffe
Selbstverständlich hört man auch hier andere Bezeichnungen.

Die Definition von einem Motorboot / Motorschiff:
Ein Motorboot / Motorschiff ist ein von einem oder mehreren Verbrennungsmotoren oder Elektromotoren angetriebenes Wasserfahrzeug (Schiff). Dabei ist ein Schiff ein auf dem Wasser schwimmendes und bewegbares Gerät, das Menschen und Sachen transportieren kann.

Der Einfachheit halber verwenden wir „Motorboot“ für Motorboote und Motorschiffe.

Geschichte
Die ersten Motorboote wurden in Frankreich und in Deutschland gebaut. Étienne Lenoir machte 1865 die Versuchsfahrten mit seinem Motorboot auf der Seine. Die beiden Deutschen Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach machten im August 1886 die Probefahrten mit einem Motorboot auf dem Neckar. Ende 1886 erfolgte die erste öffentliche Vorstellung eines Motorbootes auf dem Waldsee bei Cannstatt. Daimler schenkte 1888 dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck ein derartiges Motorboot, das auf den Namen von Bismarcks Tochter Marie getauft wurde. Bismarck soll damit den Schlossteich in Friedrichsruh befahren haben. Dieses Boot ist noch erhalten und im Museum in Stuttgart-Bad Cannstatt ausgestellt. Wirtschaftskreisen und zwei Weltkriege behinderten die Entwicklung von Motorbooten zu Vergnügungszwecken. Erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem 2. Weltkrieg begannen sich die Motorboote zögerlich auszubreiten. Auf der einen Seite montierte man an Ruderboote kleine Zweitaktaussenbordmotoren, die anfangs noch luftgekühlt waren. Auf der anderen Seite verwendete man Automotoren (Benzinmotoren) und baute sie in schnelle Motorboote aus Holz ein. Bekannte Marken sind in der Schweiz Pedrazzini und Bösch, die seit 100 Jahren am Zürichsee edle Motorboote bauen. Viele Bootsbauer im In- und Ausland gingen den gleichen Weg.

Heute werden Motorboote aus GFK, also glasfaserverstärkte Kunststoffe (meist Polyester) hergestellt. Dieses Herstellverfahren ist preisgünstig und macht den Motorbootsport für jedermann erschwinglich.

Bootstypen
Es gibt zwei grundlegende Boottypen: Verdränger und Gleiter. Ein Verdränger verdrängt - wie es der Name sagt - die Wassermenge, die seinem eigenen Gewicht entspricht (der statische Auftrieb), und fährt nicht über seine eigene Bugwelle. Motorboote, die als Gleiter ausgelegt sind können dank ihrer Rumpfform und der Antriebsleistung über die eigene Bugwelle hinaus fahren und dann weniger Wasser zu verdrängen (das ist der dynamischer Auftrieb), als es ihrem Gewicht entspricht. Dadurch verursacht ein Motorboot in Gleitfahrt auch einen geringeren Wellenschlag und gleitet über das Wasser.

Die maximale Verdrängungsfahrt eines Motorbootes bezeichnet man als Rumpfgeschwindigkeit, die sich aus der Länge der Wasserlinie errechnen lässt. Die Formel lautet: Wurzel aus der Länge der Wasserlinie in Metern mal 4.5 gleich der Geschwindigkeit in kmh-1.

Motorboote als Verdränger und Gleiter haben Vor- und Nachteile. Ein Verdränger kann seine Höchstgeschwindigkeit mit einer geringen Motorisierung erreichen und ist sehr sparsam im Verbrauch. Er läuft auch weicher als ein Motorboot in gleitfahrt. Mit einem Motorboot in Gleitfahrt kann ein Mehrfaches seiner Rumpfgeschwindigkeit erreichen. In der Gleitfahrt schlägt ein Motorboot bei Wellen hart auf und dadurch eventuell gar nicht ausgefahren werden kann.

Es gilt die approximative Formel: Nur Motorboote unter 22 kg/kW kommen ins Gleiten.

Als Mischform sind auch Halbgleiter bekannt. Diese Motorboote sind zum Gleiten ausgelegt, können aufgrund ihres Gewichts aber nur schwer in die Gleitfahrt kommen – meist liegen sie zwischen 22 und 41 kg/kW. Da sich unter ihrem Boden noch ein merklicher Staudruck aufbaut, der das Boot etwas aus dem Wasser hebt und dadurch den Widerstand verkleinert, laufen sie schneller als ihre Rumpfgeschwindigkeit.

Fast alle schnellen Motorboote ab 9 m Länge aufwärts sind als Halbgleiter ausgelegt. Ab 18 m Länge werden die Motorboote überwiegend als Verdränger gebaut.